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Hawkesworth (1774), 3 Bde. | ![]() |
Exemplar: <4> VIc B 147 Rara
Datierung:
Bd. 1, S. 41: Londen, den 8ten Februar 1774
Bd. 1, S. 43: Berlin, den 3ten April 1774
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Adickes 1911, S.: 121, 189.
S. 166: Gleich wie dieses hier das fürchterlichste und ödeste Land in der Welt zu seyn scheinet, die rauhesten Gegenden von Schweden und Norwegen selbst nicht ausgenommen, so scheinen auch die Einwohner desselben die niedrigsten und bedauernswürdigsten unter allen menschlichen Wesen zu seyn. Ihre vollkommene Gleichgütigkeit gegen alles, was sie nur sahen, bezeichnet den unendlichen Unterschied zwischen unsern und ihrem Zustande.
S. 256: Die Weiber sind insgesamt hübsch, ja einige derselben ungemein
schön. Die Keuschheit scheinen sie eben für keine Tugend zu halten,
denn sie ließen sich gewisser persönlicher Gunstbezeugungen wegen nicht nur ganz
bereitwillig und öffentlich mit unsern Leuten in einen Handel ein, sondern
der Vater selbst brachte seine Tochter und der Bruder seine Schwester zu diesem Ende an
den Strand herab.
S. 257:
/ £{Doe-099',06}
Ich beobachtete, daß es allhier sowohl unter Männern als
Weibern eine allgemeine Mode ist, sich den hintern Theil des Beines und die
Lenden sehr dick, mit schwarzen Streifen, welche allerhand Gestalten
vorstellen, bezeichnen zu lassen. Um diese Zeichen zu machen, drücken sie
ein mit Zähnen versehenes Werkzeug, das einem Kamme einigermaßen
ähnlich sieht, ein wenig in die Haut ein und reiben alsdenn in die Stiche
eine Art von Salbe ein, die aus Ruß und Oehl zusammen gerühret ist,
und unauslöschliche Flecke zurück läßt. Vor dem
zwölften Jahre werden weder die Knaben, noch die Mädchen gezeichnet;
[...].
S. 259:
/£{Mes-030,10}
Außer den Früchten haben sie nichts als Salzwasser, um
ihre Speisen zu würzen, statt der Messer bedienen sie sich scharfer
Muschelschaalen, mit diesen wissen sie ihre Speisen sehr geschickt zu
zerlegen und schneiden solche nicht wie wir thun, gegen sich, sondern von sich
weg. Ich kann das Erstaunen schlechterdings nicht beschreiben, welches diese
Leute blicken ließen, als sie sahen, wie der Constabel, der, [...], das
Schweinfleisch und das Federvieh in einem Topfe kochen ließ; denn da sie,
wie ich bereits angemerkt habe, kein Geschirr haben, welches das Feuer aushalten
kann, so hatten sie auch nicht den mindesten Begriff von heißen Wasser
oder dessen Wirkungen.
S. 261 [Dom 473]:
/£{Mes-177,24}
Die Boote oder Kähne dieser Leute sind von drey verschiedenen
Gattungen. Einige werden aus einem einzigen Baume gemacht, und in diesen
können zween bis sechs Mann sitzen; diese Art wurde vornehmlich zum Fischen
gebraucht, wir sahen auch beständig viele derselben auf der Reihe von
Klippen beschäftigt. Andere von diesen Kähnen waren aus Brettern
gebauet, welche sie überaus geschickt zusammen zu nähen wissen. [...]
Mit diesen Fahrzeugen gehen sie so weit in die See, daß sie das Land
völlig aus dem Gesichte verlieren, vermuthlich segeln sie auch in denselben
nach andern Inseln hin, um Plantanen, Bananas, und Yamwurzeln von dorten her zu
holen; als welche nicht überall auf dieser Insel in Menge wachsen, es gab
deren zum Beyspiel nicht viel auf der Stelle, wo unser Schiff vor Anker lag.
Eine dritte Gattung ihrer Fahrzeuge scheinet vorzüglich zum Staat und zum
Vergnügen bestimmt zu seyn; diese sind sehr groß, aber ohne Segel,
[...].
S. 264:
/£{Mes-137,14}
Der hiesige Himmelsstrich scheinet sehr gut, und die Insel an sich
ist meiner Meynung nach eines der gesundesten und anmuthigsten Länder in
der Welt.
S. 273: [Hinweis, Beschreibung der Proa bei Anson]
S. 346: »Schiffsrechnungs-Schnur«
[dazu eine Anmerkung:] Dieses ist ein langer und dünner Strick, an
dessen Ende ein Stück Bley befestiget ist. In der französischen
Schiffahrtssprache heißt solches le loch. Dieser Strick wird sehr
öfters vom Schiffe in die See ausgeworfen, und er ist zu diesem Ende auf eine Rolle
gewickelt. Neben demjenigen, der diesen Strick auswirft, steht ein andrer Mann
mit einer kleinen Sanduhr, die nur eine Minute lang läuft. Wenn die Minute
abgelaufen ist, ruft er dem, der das loch auswirft, zu, dieser hält
sodann den Strick an, und wenn solcher wieder aufgewickelt wird, siehet man
vermittelst derer in gleicher Entfernung darinn geschürzten Knoten wie weit
das Schiff in einer Stunde segele; [...].
S. 362: Ich durfte also keine Zeit mehr hier verlieren und ließ von hier aus nach Norden hin steuern, in Hoffnung, daß wir uns an dem Lande, welches Dampier, Nova Britannia genannt hat, würden erfrischen können.
S. 367: Bald nachher erblickten wir hohes Land gegen Westen hin; und dieses war Nova Brittania.
S. 377:
/ £{Mes-068,19}
Nachdem ich die ganze Nacht über Nord-West gen Westwärts
gesteuret hatte, fanden wir endlich bey Anbruch des Tages, daß wir die
südlichste Insel oder Neu-Brittannien aus dem Gesichte verloren hatten. Da
ich nunmehro entdeckt hatte, und zuverlässig gewiß war, daß die
vermeynte Bay eine würkliche Straße sey, so nannte ich dieselbe
S. Georgens-Canal, und gab der nördlichen Insel den Namen Nova
Hibernia (oder Neu-Irrland).
S. 379: Diese Leute sind, gleich den Negern, schwarz, ihr Haar ist auch eben
so wolligt; aber die flache Nasen und die dicken Lippen derselben haben sie
nicht.
[Beigebunden u. a.:] Charte von einem Theile des Süd-Meeres, darinnen
die verschiedenen Farthen und Entdeckungen angezeiget sind, welche von [...]
gemacht worden sind.
Der Dolphin vom Commodore Byron und die Tamar vom Capn. Movat, 1765.
Der Dolphin vom Capn. Wallis und die Swallow vom Capn. Carteret, 1767
und die Endeavour vom Lieutenant Cook, 1769
commandirt.
[Glassbach sc. Berol. 1]
/£{Mes-068,18} /
S. 39: Am 9ten des Decembers beobachteten wir, daß die See mit breiten, gelbfarbigen Streifen bedeckt war, [...]. Wir fiengen ein wenig von dem also gefärbten Wasser auf, und fanden es mit unzähligen Atomen angefüllt, die am Ende spitzig, gelb von Farbe und keines über eine Vierthel Linie oder den vierzigsten Theil eines Zolles lang waren. Im Vergrößerungs-Glase erschienen sie als Fasciculi oder Bündelgen, kleiner in einander verwebten Fibern, die dem Neste einer Art von Phryganea, welche man Caddices nennt, nicht unähnlich waren. Ob es aber Thiergen oder Pflänzgen waren?
S. 45:
/£{Mes-069,14} /
Wir setzten ihnen [den Einwohnern von Terra del Fuego] etwas Brod und
ein wenig Rindfleisch vor, sie aßen auch davon, doch schienen sie keinen sonderlichen
Geschmack daran zu finden. Ob sie indessen gleich nicht alles verzehrten so ließen
sie doch nichts zurück, sondern nahmen dasjenige so sie nicht aufgegessen, mit sich
fort. Von Wein und andern starken Getränken hingegen wollten sie nicht einen Tropfen
hinunter schlucken. Sie setzten das Glas an den Mund, sobald sie aber das Getränke
gekostet hatten, gaben sie es mit den deutlichsten Merkmahlen eines Eckels wieder von
sich. Die Neubegierde scheinet eine von den wenigen Leidenschaften zu seyn, wodurch die
Menschen sich von den Thieren unterscheiden, von dieser aber, mußte die Natur
unseren Gästen nur äußerst wenig mitgetheilt haben, denn ohngeachtet man
sie aus einen Winkel des Schiffs in den andern führte, und sie eine solche Menge von
neuen Gegenständen, jeden Augenblick gleichsam etwas anderes sahen; so bezeugten sie
doch im mindesten keine Verwunderung oder Vergnügen darüber, denn das Geschrey
unsers Teufelsbeschwörers, schien weder das eine noch das andere anzudeuten.
S. 80f. [Dom 473]:
/£{Mes-178,11} /£{Doe-152,12}
Die Brodfrucht wächset auf einem Baume, der ohngefähr so groß als eine
mittelmäßige Eiche. Die Blätter desselben sind oft anderthalb Fuß
lang, von länglichter Gestalt mit tiefen Krümmungen wie die Feigenblätter,
versehen, denen / sie an Wesen und Farbe ähnlich sind, und wenn sie gebrochen werden,
gleich jenen einen milchartigen Saft enthalten. Die Frucht ist so groß als eines
Kindes Kopf, und beynahe ebenso gestaltet; ihre Aussenseite ist meistens wie bey der
Trüffel, netzförmig; [...]. Sie hat keinen rechten Geschmack, ausgenommen,
daß sie etwas süßlich ist, und einigermaßen wie die Brosamen eines
mit Jerusalemmischen Artischocken vermischten Waitzen-Brotes schmeckt.
[Ballon: oo]
S. 105:
/£_(Ak, II: 433,20): größerer Wuchs
adliger Frauen
Wir erfuhren bald, daß sie [die Königin] mit
Nahmen Oberea hieß; sie schien ohngefähr vierzig Jahre alt zu
seyn, und war nicht nur lang, sondern überhaupt großer Statur; ihre
Haut war weiß, und in ihrem Blicke war etwas ungemein geistreiches und
empfindsames. Sie schien in ihrer Jugend schön gewesen zu seyn: jetzt aber
waren nur noch einige Denkmale ihrer ehemaligen Reize übrig geblieben.
S. 122: An diesem Tage [10. Mai 1769] erfuhren wir den indianischen Namen der Insel, Otaheite; und unter dieser Benennung will ich sie hinfort anführen.
S. 134: [Wellenreiten!]
S. 138-140: Venusdurchgang
S. 172: Auch fand man sogar im Leimen auf den Bergen, augenscheinliche Spuren von Feuer: man kann daher aus Gründen muthmaßen, daß diese und die benachbarten Inseln übrig gebliebene Trümmer eines festen Landes sind, dessen Daseyn einige Naturkündiger in dieser Gegend der Erdkugel für nöthig erachtet haben, um die Theile derselben im Gleichgewichte zu erhalten. Diese Trümmer mögen zurück geblieben seyn, als das übrige Land durch ein unterirdisches Feuer untergraben, endlich in die See hinabgesunken und von derselben bedeckt worden ist; oder, sie können von Felsen abgerissen worden seyn, die seit Erschaffung der Welt das Bette der See gewesen waren, durch den Ausbruch des Feuers aber, auf einander und zu einer Höhe empor geworfen worden sind, die das Wasser niemals erreichen kann. Eine oder die andere von diesen Muthmassungen wird dadurch noch wahrscheinlicher gemacht, daß das Wasser beym Annähern gegen die Küste nicht nach und nach seicht wird, und daß diese Inseln fast allenthalben mit Klippen umgeben sind, welche schrof und abgebrochen sind, ein Umstand den jede heftige Erschütterung in der dichten Substanz der Erde natürlicher Weise hervorbringen würde. Man kann bey dieser Gelegenheit noch ferner anmerken, daß die Erdbeben am wahrscheinlichsten dadurch verursacht werden mögen, wenn auf eine ungeheure Masse unterirdischen Feuers plötzlich Wasser hineinstürzt. Die glühende Hitze verdünnet hernach das Wasser augenblicklich bis zu einem Dunst, und dieser sprengt alsdenn die Mine; in solchem Fall schleudert die Gewalt des Feuers diejenigen Theile des Erdreichs, welches zunächst über dem Sitz desselben befindlich und von der Hitze gemeiniglich geborsten sind, in die Höhe empor, und wirft mit ihnen noch allerhand andere, mehr oder minder vitrificirte, das ist, vergläserte Substanzen, desgleichen auch Muscheln und andere Seegewächse aus, dergleichen man mehrmalen in der Erde findet: die Erdschichten aber, welche zunächst über den ausgeworfenen Theilen lagen, stürzen in den Abgrund hinab. Mit dieser Theorie scheinen alle, bey dem Erdbeben beobachtete Vorfälle und Erscheinungen genau überein zu stimmen.
S. 178f.: Unter denen Eingebohrnen, welche beständig um uns waren, befand sich auch ein gewisser Tupia, von dem schon, wie wohl nur dem Namen nach, mehrmalen die Rede gewesen ist. Er war, wie ich bereits angemerkt habe, der Oberea vornehmster Minister gewesen, als ihre Gewalt am größten war: Er war zugleich der oberste Tahowa oder Priester der Insel, und kannte demnach die Religion des Landes, ihre Ceremonien und Grundsätze vollkommen; auch besaß er eine große Erfahrenheit und Einsicht in die Schiffarthskunde, und eine ungemeine Kenntniß von der Anzahl und Lage der benachbarten Inseln. Dieser Mann hatte oft ein Verlangen geäußert mit uns zu gehen; [...]. Einen solchen Mann am Borde zu haben, war gewißlich vieler Gründe wegen, eine wünschenswerthe Sache. Wenn wir seine Sprache lernten und ihn die unsrige lehreten, so konnten wir uns schmeicheln, / eine ungleich bessere Kenntniß von den Gebräuchen, der Staatsverfassung und Religion dieses Volks zu erlangen, als wir uns während unserm kurzen Aufenthalte unter demselben hatten erwerben können: ich willigte daher mit Freuden ein sie [sc. Tupia und seinen jugendlichen Begleiter] an Bord zu nehmen.
S. 180: Solchergestalt nahmen wir Abschied von Otaheite und dessen Einwohnern, nachdem wir uns eben drey Monathe lang daselbst aufgehalten hatten. [13. Juli 1769]
S. 185: {an-mro#236}
/£_(Ak, II: 433,20)
Das Volk selbst ist von der größten Statur der Europäer. Die
Männer sind groß, stark, von schönen Gliedmaßen, überhaupt
ansehnliche Leute. Der größte, den wir sahen, war ein Mann auf einer
benachbarten Insel, Huaheina genannt; er maß 6 Fuß, viertehalb Zoll. Die
Frauenspersonen von einem gewissen Stande sind gemeiniglich ebenfalls von mehr als unserer
mittleren Statur; unter dem gemeinen Volke hingegen sind sie eher kleiner, ja einige
derselben sehr klein. [...]
Ihre natürliche Farbe ist jene Art von heller Oliven oder Brunetten-Farbe, die
viele Europäer der schönsten, weiß- und rothen Farbe vorziehen. [...] Sie
haben dabey auch eine ungemein glatte und sanfte Haut, aber nichts von der höhern
Farbe des Angesichts, die wir rothe Backen zu nennen pflegen. Ihre Gesichter sind wohl
gebildet; die Kinnbacken sind nicht hoch, die Augen nicht hohl, noch die Stirne
hervorragend; das einzige an ihrer Gesichtsbildung, das mit unsern Begriffen von der
Schönheit nicht übereinstimmt, ist die Nase, welche gemeiniglich etwas flach
ist. Hingegen sind ihre Augen, insonderheit bey dem Frauenzimmer, voller Ausdruck; bald
glühen sie wie Feuer, dann sind sie wieder zärtlich schmachtend; ihre Zähne
sind fast ohne Ausnahme ungemein schön, eben und weiß und ihr Athem ganz rein,
von allem unangenehmen Geruch frey. Ihre Haare sind fast durchgehends schwarz und etwas
grob. Die Männer haben Bärte, die sie nach mancherley Moden tragen, aber
allezeit einen großen Theil derselben ausrupfen, und das übrige vollkommen nett
und reinlich halten. Beyde Geschlechter ziehen auch alle Haare, die unter den Armen
wachsen, mit den Wurzeln aus, und hielten es für eine Unreinlichkeit, daß wir
es nicht eben so machten. [...].
S. 187:
/£{Doe-099}
Sie pflegen sich den Leib auf eben dieselbe Art zu färben, wie in
vielen andern Gegenden der Welt geschiehet,und dieses Färben heißen
sie tättowiren. Mit einem kleinen Instrumente, das
einer Hacke einigermaaßen ähnlich siehet, ritzen sie zu diesem Ende
die Haut doch nicht ganz bis aufs Blut auf. [...] Wenn sie es gebrauchen wollen,
tunken sie die Zähne in eine schwarze Farbe, die sie von einer Art
Lampen-Ruß zubereiten; [...].
S. 188: Am meisten aber sind dergleichen Zierrathen auf den Hintern
verschwendet; dieser ist bey beyden Geschlechtern mit einer dunkelschwarzen
Farbe überzogen, und oberhalb dieser ist, bis an die kurzen Ribben hinauf,
ein Bogen über den andern gezeichnet.
S. 194-195: {an-mro#310}
/£{Doe-152,12}
Die See versorgt diese Insulaner mit einer großen Mannigfaltigkeit von Fischen.
[./..] Unter der Menge von Pflanzen, welche ihnen, wie wir bereits gemeldet haben, zur
Speise dienen, ist die Brodfrucht das Vornehmste. Um diese zu bekommen, braucht es keiner
andern Arbeit oder Mühe, als daß sie den Baum hinauf klettern und sie
abbrechen. Dieser Baum, wächst zwar nicht wild und von selbst auf: aber wenn ein Mann
in seinem ganzen Leben nur zehen solche Bäume allhier pflanzt, (welches er in Zeit
von ohngefähr einer Stunde thun kann) so erfüllt er seine Pflicht gegen sein
eigenes und sein nachfolgendes Geschlecht eben so vollständig und reichlich, als ein
Eingebohrner unseres rauhen Himmelsstrichs, der sein Leben hindurch während der
Kälte des Winter gepflügt, in der Sommerhitze geerndtet, und nicht nur seine
jetzige Haushaltung mit Brod versorgt, sondern auch seinen Kindern noch etwas an baaren
Gelde kümmerlich erspart hat. Zwar währet die Brodfrucht nicht das ganze Jahr
über; allein in dieser Zwischenzeit wird der Mangel an derselben durch
Cocos-Nüsse, Bananas, Plantanen und vielerley andere Früchte ersetzt.
Man kann sich wohl vorstellen, daß dieses Volk sehr wenig von der Kochkunst
wisse, und in der That wenden sie zur Zubereitung ihrer Speisen, das Feuer nur auf
zweyerley Arten an, nehmlich zum Braten und zum Backen.
S. 197-198: {an-men#063a}
/£{Mes-030} /
So ist ihre Kost beschaffen, zu welcher sie Salzwasser statt aller Tunken und
Brühen gebrauchen, und ohne dergleichen keine Mahlzeit thun. [...] Doch außer
dem Salzwasser haben sie noch eine andere Tunke, die aus den Kernen der Cocos-Nuß
gemacht wird; diese Kerne lassen sie solange bis sie sich in einen Teig auflösen, der
der Butter etwas ähnlich ist, zergehen, und durchkneten solchen alsdann mit
Salzwasser. [...] Einige von ihnen tranken unsere starken Getränke anfangs gerne, und
wurden einigemal sehr betrunken, allein die Personen denen dieses begegnete, waren soweit
davon entfernt, dergleichen Ausschweifung wiederholen zu wollen, daß sie im
Gegenteil gar keines von unsern / starken Getränken mehr kosten wollten; [...].
S. 200-207:
[Männer und Frauen essen strikt getrennt.]
S. 207: {an-men#055}
Die Eingebohrnen von Otaheite beyderley Geschlechts baden sich am ganzen Körper
einen Tag wie den anderen, ohne Ausnahme, dreymal in fließenden Wasser: [...].
S. 295: Menschenfresserei
S. 305: edle Gesichtsbildung
S. 309f. vertrauliche Weiber
S. 310: keine Abtritte in Madrid im Jahr 1760
S. 315: sie äßen nur ihre Feinde, die auf dem Schlachtfelde geblieben
wären
S. 331: Dies war ein fernerer Beweis, daß die Einwohner dieses Landes
beständig Feindseligkeiten gegen einander ausüben.
S. 333: [Merkur-Durchgang, 9. Nov. 1769]
S. 337 / 339:
{an-mro#309}
Nicht weit von diesem Dorfe giebt es eine hohe Landspitze oder Halb-Insel die in den
Strom hinein ragt, und auf welcher die Ueberbleibsel einer Festung, die sie Ippäh
oder Hippäh nennen, zu sehen waren. [./..] ein weit beträchlicheres Fort von der
nehmlichen Gattung in Augenschein zu nehmen, welches [...]. [...] Das ganze Hippäh
ist mit einer ohngefähr 10 Fuß hohen Pallisade umgeben, die aus starken mit
Weiden zusammen verbundenen Pfosten bestehet. [Vgl. ebenda S. 324.]
S. 63 [Dom 472f.]:
£{Mes-177,16}
[...]; ich will nur noch anmerken, daß die Aehnlichkeit, welche man in den
verschiedenen Umständen zwischen den hiesigen Eingebohrnen [sc. den
Neuseeländern] und in der Südsee-Inseln [sc. Tahiti] antrifft, ein sehr starker
Beweis ist, daß sie einerley Ursprung haben, und daß die gemeinschaftliche
Voreltern beyder Völker Eingebohrne eines und desselben Landes gewesen sind. [...]
S. 65: Diese Probe beweist deutlich, daß die Neu-Seeländische und Otaheitische Sprache im Grunde einerley sind. Die Verschiedenheit der Sprache in dem südlichen und dem nördlichen Theile von Neu-Seeland liegt mehrentheils nur in der Aussprache, so wie ein und eben dieselbe Wort in Middlesex Gäst' und in Yorkshire Dschjät ausgesprochen wird.
S. 67: Bis hieher ist unsere Schiffahrt der Muthmaßung, daß es in Süden festes Land gebe, wahrlich sehr nachtheilig gewesen; denn vermittelst des Weges, den wir durchlaufen haben, sind wenigstens drey Viertheile von den verschiedenen Lagen, die man ehedem einem solchen Lande angewiesen hatte, gänzlich von der Liste ausgestrichen worden. [...]; allein durch den Lauf, den der Endeavour genommen hat, ist es erwiesen, daß das Land, welches obgedachte Personen gesehen haben, und welches man für einen Theil des festen Landes angesehen hat, kein festes Land ist; eben also sind auch vermittelst dieser Reise, die theoretischen Gründe umgestürzt, auf welche man ehedem das Daseyn eines festen Landes zu bauen pflegte, insofern man es zu Erhaltung des Gleichgewichts in der südlichen Hemisphäre für nothwendig erklärte; allein diesen Gründen nach würde dasjenige, wovon wir bereits bewiesen haben, daß es nur Wasser ist, die südliche Hemisphäre schon zu leicht machen.
S. 70
£{Bergk, S. 266f.}
Man hat mich nämlich glaubwürdig versichert, daß die See jährlich
eine große Menge von gewissen Bohnen die man Ox eyes (oder Ochsenaugen)
nennt, an die Küste von Irrland bringt und daselbst auf den Strand spühlet,
ohngeachtet dergleichen Bohnen bekanntermaßen nur in Westindien allein wachsen, und
dieses von Irrland nicht weniger als 1.200 See-Meilen weit entfernt ist.
Datum: 05.09.2008 / .../ 15.12.2009 // 09.02.2010 / .../ 30.09.2011 /
August 2016 / 19.01.2018 / ... / 05.11.2018 / 09.04.2019